Treffen Sie den Schöpfer - Anton Teeuw
Können Sie ein persönliches Erlebnis schildern, das Sie dazu gebracht hat, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen?
Als ich mein Unternehmen gründete, gab es keinen detaillierten Plan - nur den starken Wunsch, aus Abfall etwas Nützliches und Attraktives zu schaffen. Damals, als ich an der Universität für angewandte Wissenschaften Architektur studierte, war Nachhaltigkeit in der Branche nicht wirklich ein großes Thema. Aber das änderte sich, als ich Vater wurde. Das gab mir ein tieferes Gefühl der Verantwortung für die Zukunft, und die traditionellen Baumethoden, die ich gelernt hatte, fühlten sich nicht mehr richtig an. So begann ich mit der Entwicklung eines biobasierten Baumaterials - einer nachhaltigen Planke, die sich von allen anderen unterscheidet, die es gibt. Dies führte schließlich zu Planq. Ich wollte zeigen, dass dieses Material nicht nur umweltfreundlich", sondern auch stilvoll und innovativ sein kann. Ich begann, Möbel wie Tische und Stühle zu entwerfen, und schon bald wuchs das Interesse, und ehe ich mich versah, waren wir zu einer Möbelmarke geworden!
Was war der entscheidende Moment, als Sie die Notwendigkeit eines solchen Unternehmens erkannten?
Ehrlich gesagt, ist es einfach so entstanden. Wir haben nicht damit begonnen, einen Stuhl zu entwerfen und dann nach Materialien zu suchen. Es war genau andersherum - es war "materialgesteuertes Design". Wir fragten uns: "Was können wir aus diesem runden Material machen, das sowohl modern als auch einzigartig ist?"
Das war der Ausgangspunkt unserer Reise.
Wie stimmen Ihre persönlichen Werte mit dem Auftrag Ihres Unternehmens überein?
Ich hatte schon immer ein Händchen dafür, Ideen aus verschiedenen Branchen miteinander zu verbinden. Zum Beispiel wurde etwas aus der Bauindustrie zu einer Lösung für die Möbelwelt, kombiniert mit Techniken aus der Automobilindustrie. Ich finde es auch toll, wie die Modebranche
immer wieder Trends setzt und neue Wege geht - das inspiriert mich dazu, immer wieder innovativ zu sein und über den Tellerrand hinauszuschauen,
anstatt an der "klassischen" Art der Möbelherstellung festzuhalten.
Vor welchen Herausforderungen standen Sie in der Anfangsphase des Unternehmensaufbaus?
Rückblickend war der Zeitpunkt auf eine seltsame Weise perfekt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nichts zu verlieren - keine Hypothek, keine hohen Kosten. Ich lebte immer noch mit einem Studentenbudget. Aber was ich hatte, war eine enorme Motivation, erfolgreich zu sein. Als ich Vater wurde, hatte ich diesen unglaublichen Antrieb.
Plötzlich hatte ich eine Familie zu versorgen, und das hat mich dazu gebracht, meine Karriere ernst zu nehmen.
Es ist schon komisch - was sich damals wie ein Wunder anfühlte, entpuppte sich als meine größte Motivation.
Und für alle, die sich wundern: Ja, wir sind immer noch glücklich zusammen, und wir haben inzwischen eine zweite Tochter in unsere Familie aufgenommen!
Wie definieren Sie den Erfolg Ihres Unternehmens, abgesehen von finanziellen Kennzahlen?
Das ist eine wichtige Frage. Natürlich ist es wichtig, Gewinn zu machen. Aber für mich wäre es noch lohnender, eine Marke aufzubauen, die andere inspiriert. Ich würde mir wünschen, dass wir eines der ersten Unternehmen sind, das die Möbelindustrie wirklich in die richtige Richtung drängt, hin zu nachhaltigeren Praktiken, die einen echten Einfluss auf die Welt haben!
Welche neuen Trends im Bereich der Nachhaltigkeit und des Kreislaufdesigns haben Sie in letzter Zeit beobachtet?
Es ist eine aufregende Zeit, denn es gibt gerade so viel Bewegung in Sachen Nachhaltigkeit und Kreislaufdesign. Aber eine der größten Herausforderungen sehe ich in der Authentizität - wie können wir wissen, was *wirklich* nachhaltig ist? Es geht nicht nur um Produkte; diese Unsicherheit ist überall - von den Nachrichten bis zur Politik und vor allem im Marketing. Anstatt also damit zu prahlen, wie nachhaltig wir sind, glaube ich daran, den Menschen die Transparenz zu geben, die sie verdienen. Wir zeigen genau, was wir tun, ohne Schönfärberei. Ist es perfekt? Nein. Kann man es besser machen? Immer. Aber der Schlüssel ist, die Menschen selbst entscheiden zu lassen, ob das, was wir tun, wirklich nachhaltig ist. Und überraschenderweise scheint diese Ehrlichkeit Anklang zu finden.
Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Nachfrage der Verbraucher nach nachhaltigen Möbeln in den nächsten Jahren entwickeln?
Wir befinden uns an einem Wendepunkt. Immer mehr Menschen werden sich bewusst, dass ihre Entscheidungen wichtig sind, auch wenn es um Möbel geht. Die Verbraucher wollen in Stücke investieren, die nicht nur schön sind, sondern auch eine positive Wirkung haben. Und ich denke, dass diese Nachfrage nur noch stärker werden wird, da die Menschen sich des ökologischen Fußabdrucks, der hinter jedem Kauf steht, immer mehr bewusst werden.
Wie bringen Sie ästhetisches Design und Nachhaltigkeitsprinzipien in Einklang?
Es ist immer ein heikles Gleichgewicht, und die wirkliche Herausforderung besteht nicht nur darin, Design und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, sondern es auch erschwinglich zu machen. Die Realität ist, dass sich die Verbraucher an niedrigere Preise gewöhnt haben, und das setzt jede Marke unter Druck. Aber für uns geht es darum, eine Harmonie zwischen diesen drei Säulen zu finden: Nachhaltigkeit, Design und Preis. Ein nachhaltiges Produkt sollte langlebig sein und aus hochwertigen Materialien bestehen, aber manchmal ist das bei einem knappen Budget schwer zu erreichen. Wir gehen keine Kompromisse bei der Haltbarkeit ein - unser Ziel ist es, Möbel zu schaffen, die gut aussehen, umweltfreundlich sind und über Jahre hinweg Teil des Lebens eines Menschen sein können.
Wie wirken sich die weltweiten Bewegungen und Vorschriften im Bereich der Nachhaltigkeit auf Ihr Unternehmen aus?
Wir haben die Auswirkungen zwar noch nicht direkt gespürt, aber wir beginnen, sie zu spüren. Globale Ereignisse wie Kriege haben Auswirkungen auf die Rohstoff- und Transportkosten in allen Branchen. Aber auch bei uns, in den Niederlanden, verändert ein neues Gesetz über die Entsorgung von Textilabfällen (UPV) die Landschaft. Die Unternehmen beginnen zu begreifen, dass sie bald Steuern auf ihre unverkauften Stoffe und Abfälle zahlen müssen. Jetzt wenden sie sich an uns, weil sie Lösungen für ihre Abfallströme suchen. Das öffnet neue Türen für uns - was einst eine Herausforderung war, wird schnell zu einer Chance.

Unternehmensvision und Zukunftspläne
An welchen neuen Produkten oder Innovationen arbeiten Sie derzeit und wie passen diese zu Ihrem allgemeinen Auftrag und Ihren Nachhaltigkeitszielen?
Im Moment arbeiten wir an einem neuen Projekt mit dem Namen 'Super Sofa'. Das Konzept ist einfach und passt genau zur Philosophie unserer Marke. Es geht uns nicht darum, ein weiteres Sofadesign in die Welt zu setzen, nur um des Sofas willen! Stattdessen konzentrieren wir uns darauf, wie das Sofa gebaut wird. Alle von uns verwendeten Materialien sind nachhaltig und nicht erdölbasiert. Das gesamte Sofa ist aus wiederverwendeten Materialien hergestellt, und für die Polsterung verwenden wir die besten nachhaltigen Stoffe. Es handelt sich also um ein neues Produkt, für das keine neuen Ressourcen benötigt werden.
Gibt es Pläne, Ihre Produktpalette zu erweitern oder neue Märkte zu erschließen?
Auf jeden Fall! Neben dem Supersofa erweitern wir unsere Kollektion mit weiteren Produkten, wie einer wirklich nachhaltigen Telefonzelle
und einem Meeting-Pod. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Ideen und Möglichkeiten zur Verbesserung.
Welche Partnerschaften oder Kooperationen sehen Sie als wesentlich für die Zukunft Ihres Unternehmens an?
Wir wollen direkter produzieren, um unser Ziel zu erreichen, so viele Textilabfälle wie möglich in unseren Designs zu recyceln.
Wie stellen Sie sich die Zukunft des nachhaltigen Designs in der Möbelindustrie vor?
Die Vorschriften werden in den kommenden Jahren immer wichtiger werden. Sie werden Ihre Nachhaltigkeitsbemühungen durch Zertifizierungen nachweisen müssen, und wir arbeiten bereits an einer EPD (Environmental Product Declaration), um dem voraus zu sein.